Die Braun-Falco Galerie freut sich, Ihnen mit "INDIGO" die erste Einzelausstellung von Katharina Stangler in München nach Ihrem Diplomabschluss an der Kunstakademie Düsseldorf zu präsentieren.
Indigo - dieses sanfte, zarte, gleichsam in hoher Konzentration einem Schwarz sich annähernde Blau, welches nahe am Übergang zum dunklen Violett liegt, gilt als eines der ältesten Farbpigmente. Bereits in der Antike wurde es als natürliches, auf pflanzlicher Basis basierendes Pigment vor allem zur Färbung von Textilien verwendet. Für Katharina Stangler steht Indigo gänzlich im Zentrum ihres Malprozesses. Der Großteil ihrer Arbeiten ist in Indigo gehalten, welches sich gegen einen in opaken Weißtönen gehaltenen Leinwandgrund weich, aber kontrastreich abhebt - eine Farbkombination, die an Chinesische Porzellanmalerei oder die bekannten Portugiesischen Azulejo-Kacheln erinnert. Bewusst verwendet Katharina Stangler nicht die Originalpigmente, sondern mischt Indigo aus Magenta-, Cyan- und Schwarzpigmenten. Durch das unterschiedliche spezifische Gewicht der einzelnen Pigmente erreicht die ehemalige Meisterschülerin von Andreas Schulze nach Durchwässerung der Leinwände eine ungleichmäßige Verteilung der drei Farbpigmente. So ergeben sich vom Zufall beeinflusste schillernde Farbmischungen und raffinierte Übergänge zwischen mal mehr schwärzlichen, mal mehr violetten Blauschattierungen. Wie in einem Aquarell verschwimmt die Farbe diffus im Randbereich ihres
Auftrags, dringt sogartig in die unbehandelte Baumwolle ein und blüht entlang der Fasern in feinen Verästelungen aus. Jede Linie und jede Form wird in ihrer Kontur kontinuierlich aufgebrochen. Die in lockerer Geste gemalten und expressiv anmutenden Figuren werden so spannungsvoll in Schwingung gesetzt und vom Betrachter als vibrierende Silhouette empfunden. Dargestellt sind meistens Frauen - alleine in madonnenhafter Zartheit oder in sanfter körperlicher Begegnung mit einem männlichen Partner, schüchtern nackt in einer Umgebung aus floralen und ornamentalen Elementen. Oft lassen einen die Motive an Arbeiten von Ernst Ludwig Kirchner oder Otto Müller denken. Sie tragen diese zurückhaltende, gleichsam erhabene Anmut in sich, die man als natürliche Schönheit bezeichnen darf. Das Idyllische ihrer Bilder entspringt der Vertrautheit des Momentes, an den sich der Betrachter erinnert fühlt. Der Moment der "Blauen Stunde", dieser kurze Zeitraum der Dämmerung nach Untergang der Sonne bis zum Eintritt nächtlicher Finsternis, dessen mystische Lichtstimmung romantische wie genuine Gefühle evoziert. Damit thematisiert sie die Sehnsucht nach Ruhe, Geborgenheit und Frieden in unserer schnelllebigen Welt.
Katharina Stangler wurde 1982 in Berlin geboren, wo sie zuerst ein Diplom in Kommunikationsdesign erwarb und danach zwei Jahre lang Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin Weissensee erlernt. Von 2013 bis 2018 studierte sie Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Andreas Schulze und Dietmar Lutz. 2018 erhielt sie ihren Akademiebrief für Malerei als Meisterschülerin von Prof. Andreas Schulze.
Katharina Stangler lebt und arbeitet in Düsseldorf
English
Braun-Falco Galerie is pleased to present with "INDIGO" Katharina Stangler's first solo exhibition after she had finished her diploma at the Düsseldorf Art Academy.
Indigo - this gentle and delicate tone of blue color, somewhere between almost seemingly Black and dark violet, is considered one of the oldest color pigments. Already in the ancient Greece, it was used as a natural, plant-based material mainly for dyeing of textiles.
For Katharina Stangler Indigo is at the center of her painterly interest. Most of her works are done in indigo, which distinguishes in a softly even pronounced way from the opaque whitish tones of the background of the unprepaired canvas. This particular color combination is highly reminiscent of Chinese porcelain painting as well as the well-known Portuguese Azulejo tiles. Katharina Stangler deliberately does not use the original pure pigments, instead she prefers indigo as a mixed combination out of magenta-, cyan- and black pigments. Due to the different weight densities of the individual pigment particles, the former master student of Andreas Schulze achieves an uneven distribution of the three colors after wetening the Canvas with large amounts of water. The result is highly influenced by random distribution of the color particles creating iridescent color mixtures and subtle transitions between sometimes more blackish, sometimes more violet shades of blue. As in watercolor painting, the color blurs diffusely at the edges of brush strokes, soaks into the cotton and blossoms along the fibers in fine ramifications. By this, every line and every shape is continuously broken in its contour. The figures, seemingly expressive and painted with ease gesture, are set in motion with such intensity and perceived by the viewer as a vibrant silhouette. Mostly women are portrayed - alone with madonna-like delicacy or in a gentle physical encounter with a male partner - shy, naked and vulnerabe, in an environment of floral and ornamental elements. Often, the motives are reminiscent of works by Ernst Ludwig Kirchner or Otto Müller. They carry this restrained, almost lofty grace, which may be called natural beauty. The idyllic nature of her paintings rouses from the familiarity with the moment that the viewer feels reminded of. The moment of the "Blue Hour", this brief period of dusk after the setting of the sun until the entrance of nocturnal darkness, whose mystical light mood evokes both, romantic and genuine feelings. With this she addresses the yearning for peace, security and peace in our fast-paced world.